Sportler

 

 

Flatow, Alfred & Flatow Gustav, Felix

(1869 - 1942)        (1875 - 1945)

 

Landshuter Str. 33, Schlüterstr. 49

 

Sportler

 

Beide Cousins sind Turner, 1896 bei den ersten Olympischen Sommerspielen der Neuzeit Olympiasieger in der Mannschaft an Reck und Barren. 1933 Zwangsaustritt von Alfred F. aus der Berliner Turnerschaft, 1942 Deportation nach Theresienstadt, wo er bald darauf an Unterernährung stirbt. 1933 Emigration von Gustav F. in die Niederlande, 1936 Gast der Olympischen Spiele in Berlin. 1940-1944 Flucht innerhalb der Niederlande, 1944 Deportation  nach Theresienstadt, wo er am 29.1.1945 an Hunger stirbt. Seine Urne wurde 1986 von Journalisten entdeckt und im heutigen Terezin beigesetzt.

 

Diverse Eherungen seit den 1980er Jahren:

-Diverse Ehrungen im Bereich des Sports: u. a. Flatow-Medaille (1986/87) BRD, Flatow-Pokal (1987) DDR

-Flatow-Sporthalle mit Gedenktafel (1990), Lohmühleninsel Kreuzberg

-Flatow-Oberschule (1992) mit Gedenktafel (1996) in Berlin-Köpenick

-Straßenumbenennung (1997) der Reichssportfeldstraße am Olympiastadion in Flatowallee, Berlin-Westend

-Sonderbriefmarke (1998) aus Anlass von „100 Jahre Olympische Spiele der Neuzeit“

-Stolpersteine (2012): Schlüterstr. 49  für Gustav Felix Flatow, Margarete (Ehefrau), Amalia (Tochter) Stefan (Sohn) und Landshuter Straße 33 für Alfred Flatow und die Schwestern Else und Margarete

 

Henoch, Lilli

(1899 – 1942)

 

Haberlandstr. 11 (heute: Treuchtlinger Str. 5)

 

Aktive Sportlerin, Turn- und Sportlehrerin

 

Geb. 1899 in Königsberg. 1919 Übersiedlung nach Berlin. Eintritt in den Berliner Sport-Club (BSC) mit ihrem Bruder Max. Ehrung 1921 als erste Frau mit dem „Goldenen Adler“.

Eine der weltweit bedeutendsten Leichtathletinnen der 1920er Jahre. Vierfache Weltrekordlerin und zehnfache Deutsche Meisterin in den Disziplinen Kugelstoßen, Diskuswurf, Weitsprung und der 4x100-Meter-Staffel; auch erfolgreich in Hockey und Handball.

Musste 1933 den BSC verlassen, weil sie Jüdin war. Unterrichtete an der jüdischen Volksschule, Rykestraße, Prenzlauer Berg, bis diese 1942 geschlossen wurde. Sie wurde 1942 mit ihrer Mutter nach Riga deportiert und erschossen. Auch ihr Bruder Max wurde ermordet.

 

Ehrungen:

Seit 1993 Lilli-Henoch-Straße in Berlin-Prenzlauer Berg.

2008 „Stolperstein“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig, Treuchtlinger Str. 5, Berlin-Schöneberg.

 

Mehrere Sportanlagen in Berlin tragen den Namen Lilli Henochs:

 - Werferhalle im Sportforum Hohenschönhausen

 - Sportplatz am Anhalter Bahnhof in Kreuzberg

-  seit März 2005 die Sporthalle der Spreewald-Grundschule

   am Winterfeldtplatz in Schöneberg

Das jährliche Frauensportfest des Berliner Sport-Clubs ist ihr gewidmet.

 

Lasker, Emanuel

 

(1868 - 1941)

 

Aschaffenburger Str. 6 a

 

Philosoph, Mathematiker

 

Lasker galt als „Philosoph am Schachbrett“, er war promovierter Mathematiker und von 1894 bis 1921, über 27 Jahre hinweg, Schachweltmeister und verdiente mit Turnierkämpfen seinen Lebensunterhalt. Er war der Schwager von Else Lasker-Schüler, mit der sein Bruder Bertold eine Zeitlang verheiratet gewesen war. Lasker spielte auch Go und Bridge und publizierte neben Arbeiten zum Schach auch philosophische Schriften.

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 an die Macht gelangt waren, ging Lasker mit seiner Frau Martha geb. Cohn ins Exil in die Niederlande, 1934 nach Großbritannien, wo er wieder intensiver an Schachturnieren teilnahm. 1935 folgte er einer Einladung in die Sowjetunion. Dort arbeitete er als Mathematiker; angesichts der stalinistischen „Säuberungen“ kehrte er 1937 von einem Besuch bei der Stieftochter in New York nicht mehr zurück und ließ sich dauerhaft in den USA nieder. 1938 wurde er aus Deutschland ausgebürgert. Lasker starb 1941 fast mittellos in den USA.

2001 wurde, anlässlich seines 60. Todestages, die Emanuel Lasker Gesellschaft  gegründet.